Das ist ja mal spannend!

Unten ein paar Auszüge aus “Geologische Geschichte der Luzerner Reuss” von Dr. Beat Keller (2013)

Und hier gehts zum Dokument: https://www.researchgate.net/publication/272019427_Geologische_Geschichte_der_Luzerner_Reuss

 

 

(…) Sowohl die Gletscherschmelzwässer als auch der zunehmend auslaufende Littauer Stausee entwässerten in einen langgestreckten, im Reusstal verbliebenen See. Dieser Reusstalsee wurde durch den zu Beginn der eiszeitlichen Gletscherschmelze in Bremgarten verbliebenen Endmoränenwall von Hermetschwil zurückgestaut. Der 33 km lange See hatte eine Spiegelhöhe um 410 m ü.M. und reichte anfänglich bis zum Underdorf von Emmen hinauf. Vom Gletschertor im Gebiet Seetalplatz aus führten wilde Schmelzwasserflüsse, die als eigentliche Vorläufer der heutigen Reuss zu betrachten sind, enorme Sedimentmengen dem Reusstal-See zu und bauten innert kurzer Zeit ein Delta vor.(…)

(…) Aber auch der Reusstal-See hat sich möglicherweise vor dem endgültigen Zurückweichen der aktiven Gletscher bis in die Alpentäler in Folge der Erosion der stauenden Endmoräne von Bremgarten entleert. Dies, weil die ältesten Schotterablagerungen des Reusstals eindeutig den Charakter reissender, verwilderter Gletscherflüsse wiederspiegeln. Der Beweis für das Auslaufen findet sich in der Tatsache, dass im Raum Schiltwald die Flussschotter direkt den späteiszeitlichen Seeablagerungen aufliegen.(…)

(…) Wie aber ist der natürliche Flusslauf der Ur-Reuss weiter stromabwärts im breiten Reusstal vor der Korrektion zu charakterisieren? Ist es ein mäandrierender Fluss, wie dies immer behauptet wird? Da sowohl die Reuss als auch die Kl.Emme heute komplett verbaut sind, seien hier die beiden für Luzern so wichtigen Flüsse genauer analysiert, um deren Urgestalt zu ergründen. (…)

(…) Die urtümliche Reuss war demnach ein verwilderter Fluss mit verzweigtem, verflochtenem Flussbett und kein mäandrierender Fluss, ebenso die Kl. Emme! (…)

 

Und hier noch das ganze Dokument!